Der Himmel voller Geigen … bei Signore Foscolo Lombardi in Dovadola trifft das zu

Der Himmel voller Geigen … bei Signore Foscolo Lombardi in Dovadola trifft das zu

Schon beim Betreten der 200 Jahre alten Geigenbau-Werkstatt von Signore Foscolo Lombardi ist der Besucher sogleich in eine andere Welt versetzt. Der Weg zu seiner Werkstatt in Dovadola lässt sich nicht sofort entdecken, Signore Lombardi aber kennen alle, er ist einer der Letzten seiner Zunft in der Romagna. Die Werkstatt die von seinem Großvater gegründet wurde, hat sich in all der Zeit nicht verändert, hier scheint die Zeit still geblieben zu sein. Der Geruch von Holz, alten Werkbänken, an der Decke hängen Violinen, Celli, Mandolinen, Teufelsgeigen, Fertige und solche die noch im Holz stecken. Wir erfahren, dass bei Foscolo Lombardi stets 15-20 Instrumente im Entstehungsprozess sind. Dabei arbeitet Signore Lombardi noch nach den gleichen Herstellungsprozessen die sein Großvater schon dem Vater lehrte, dieser hat ihm das Wissen der alten Herstellungstechniken beigebracht. Hier in der Werkstatt ist alles Handarbeit, in früheren Zeiten wurden Holz Aufträge aller Art erledigt, zeitweise arbeiteten 5-6 Angestellte in der kleinen Werkstatt. Sein Vater, so berichte Signore Lombardi, habe sogar Musikinstrumente für ein ganzes Orchester von König Faisal hergestellt. Nachfolger gibt es aus seiner Familie leider nicht, Enkelin Ariana studiert und sein Sohn arbeitet in der Forschung. „Sie wollen Salat auf den Mars bringen" schmunzelt er, hier in Dovadola hat Signore Lombardi Auberginen und wunderbare Tomaten direkt vor seiner Werkstatt gepflanzt, und wird dabei nicht müde den interessierten Gästen aus Hofbieber die verschiedenen Stufen der Verarbeitung seiner Musikinstrumente zu erläutern. Jedem seiner Instrumente entlockt er ein eigenes Musikstück. Signor Foscolo Lombardi liebt seine Arbeit zutiefst, seine erste Geige hat er im Alter von 15 Jahren gebaut. Zum Abschied spielt er uns eine kleine Serenade vor. Es ist nicht nur der antike Charme der Umgebung der uns zutiefst berührt, Foscolo Lombardi kann sich mit den Großen der Welt, den berühmten Geigenbauern in der Gegend von Forlì, wie Giuseppe Secondo Paganini (Forlì 1870 - Florenz 1913) und Armando Barbieri (Asti 1893 - Forlì 1962) messen, und bleibt doch bescheiden.

 

Mille Grazie Signor Foscolo Lombardi – Sie haben unser Herz berührt.

 

Georg Ander-Molnár, Michael Staubach, Andrea Schneider, Sabine Schwarz, Aloisia Kothe-Eisel, Matthias Staubach, Regina Goldbach, 18.06.2018