La Notte Italiana
Das Wochenende vom 16. Bis 18. April 2010 stand ganz im Zeichen des Besuchs von 42 italienischen Freunden aus den Partnergemeinden – vorwiegend aus Modigliana. War auch das Kulturereignis „Quattro Stazioni dell Arte“ in der Kunststation Kleinsassen mit seinen erstmals außerhalb Italiens gezeigten „Lebenden Bildern“ nach Gemälden des Ottocento-Malers Silvestro Lega aus Modigliana der Hauptanlass der Reise, so durfte natürlich ein deutsch-italienisches Fest nicht fehlen. Deshalb wurde gleich am ersten Abend mit 200 Besuchern – und den italienischen Gästen sowie den Mitgliedern des Freundeskreises Italien - im Bürgerhaus Langenbieber eine „Notte italiana“ gefeiert.
Die Besucher des Abends wurden schon am Eingang herzlich von italienischen Damen in historischen Kostümen begrüßt und mit einem Glas Sangiovese willkommen geheißen.
Nach der Begrüßung der Gäste durch die Repräsentantin des Freundeskreises Regina Goldbach - unter Ihnen Frau Maria Cristina Ruggeri vom italienischen Generalkonsulat in Frankfurt am Main und der Hofbieberer Bürgermeister Marcus Schafft, die beide auch ein Grußwort sprachen – bedankte sich mit ebenso herzlichen Worten der Vorsitzende des italienischen Partnerschaftskomitees Giuseppe Mercatali. Die notwendigen Übersetzungen übernahm in professioneller Weise die gebürtige Italienerin Cristina Maus, die als Italienischlehrerin bei der VHS des Landkreises Fulda auch drei Kurse in Hofbieber leitet.
Danach lag das Besondere des Abends in einem mehrgängigen romagnolischen Essen, das die italienischen Gäste noch am gleichen Tag zubereitet hatten und das man „beim Italiener“ normalerweise nicht auf der Karte findet: „Strozzapreti con stridoli“ – Priesterwürger! ein gebackenes Nudelgericht -, „Piadina fritta“ – Teigfladen mit verschiedenen Beilagen – und dann die „dolci“ die Süßigkeiten: „Ciambelline“ – frittierte Kringel, „Crostate“ = kleine gebackene Köstlichkeiten und anderes.
Schon vor den Grußworten hatte Franco Branca – ein Italiener aus Deutschland – mit einigen Songs die Richtung des Abends mehr als angedeutet. Franco war ursprünglich Koch in Italorestaurants, begann dann nach Ende seines jeweiligen Küchendienstes noch die Gäste mit seinen Liedern zu unterhalten, bis er schließlich des großen Erfolges wegen seine Küchentätigkeit beendete und sich ganz auf den Gesang verlegte. Dass er über die Interpretationen von Eros Ramazotti und Adriano Celentano hinaus inzwischen sein Repertoire bedeutend erweitert hat, bewies er nach dem Essen, als er mit bekannten Hits wie „O sole mio“, „Volare“, „Ti amo“, „Azzurro“ und anderen Evergreens nicht nur die Italiener zum Singen, Tanzen und Mitklatschen brachte, wenn es auch bei den Einheimischen bisweilen einwenig an Textkenntnis mangelte. Wie oft sah man in der tollen Stimmung ein flüchtiges Lächeln zwischen Romagnoli und Hessen, mit dem die Sprachbarrieren schnell überwunden wurden!
Auch das Kulturelle kam nicht zu kurz: Während der überwiegenden Dauer der Veranstaltung wurden im Foyer des Bürgerhauses Bildimpressionen des Meisterfotografen Massimo Assirelli aus Portico di Romagna via Beamer gezeigt. (Am nächsten Tag wurde im Gemeindezentraum Hofbieber eine interessante Ausstellung seiner macchiaiolischen Fotokunst eröffnet.) Ebenfalls im Foyer war als „Ehrengast“ der Macchioli-Maler Silvestro Lega im Großfoto würdevoll umrahmt, und erinnerte so an den eigentlichen Anlass des Besuchs der amici romagnoli.
Auch dieses Fest gab wieder Anlass, sich auf die nächste große Begegnung zu freuen: das 2.Partnerschaftsfest im September diesen Jahres in der Partnerschaftsregion.
Besonderer Dank gebührt außer den vielen Helfern aus dem Freundeskreis den Langenbieberer Landfrauen, die sich nicht nur während der „Notte italiana“ um den Getränkeausschank kümmerten sondern auch am nächsten Tag die Spuren der Veranstaltung beseitigten.
Die „Notte Italiana“, als Auftaktveranstaltung zur Kunstausstellung Quattro Stazioni dell`Arte hat die Menschen beider Seiten wieder ein Stück näher kommen lassen, und kann rundum als gelungen bezeichnet werden.