Erfahrungsaustausch der Generationen - Mobil statt senil

Erfahrungsaustausch der Generationen - Mobil statt senil

Die Veranstaltung „Mobil statt senil“, die am 02.05.2012 im Rahmen der bundesweiten Europawoche im DGH Elters stattfand, brachte die Teilnehmer in eine lebendige gemeinsame Diskussion.

 

Unter dem Motto:

2012, das Jahr des aktiven Alterns und der Solidarität zwischen den Generationen das von der Europäischen Kommission ausgerufen wurde, begrüßte die 1.Vorsitzende des Freundeskreises Italien Regina Goldbach Bürger/Innen und weitere Gäste der Gemeinde Hofbieber im DGH Elters.

 

Ortsvorsteher Manfred Oeste hießdie Teilnehmer im renovierten Bürgerhaus herzlich willkommen und gab seiner Freude darüber Ausdruck, dass Elters als Veranstaltungsort ausgewählt wurde.

 

Zu Beginn wurden die Teilnehmer mit einem kleinen Filmausschnitt auf das Thema eingestimmt, dieser gab Einblick in ein verrücktes Seniorenprojekt in Amerika und verkündete, dass Musik keine Grenzen kennt – schon gar nicht die Grenzen einer Altershürde. Hier rockten und groovten Chormitglieder ab 80 aufwärts mit einer ansteckenden Freude die auch sofort auf Publikum übersprang. Danach führte Regina Goldbach weiter in die Thematik des Abends ein. Im Hinblick auf den demografischen Wandel ist die höhere Altersentwicklung eine der größten Herausforderungen an Politik und Gesellschaft.

 

Um die Solidarität zwischen den Generationen in der Gemeinde Hofbieber zu fördern, hatten sich der Freundeskreis Italien mit dem Familienzentrum/KNHH zur Vorbereitung der Veranstaltung zusammengefunden, um gemeinsam das Thema für die Gemeinde Hofbieber interessant vorzubereiten.

 

Frau Tina Schwind, Geschäftsführerin KNHH,  zeigte zunächst anhand einer Bildpräsentation Fotos von älteren Mitbürgern (77-92) aus der Gemeinde, die im Vorfeld an einer Befragung teilgenommen hatten.

Dazu hatte das Ehepaar Werner und Inge Dörigmann die Senioren zuhause aufgesucht, diese berichteten von erlebnisreichen und fröhlichen Fotoaufnahmen. Die Ergebnisse der Umfrage stellte Frau Schwind anhand einer Zusammenfassung vor.

Die älteste Teilnehmerin (92) konnte hierzu, ebenfalls sowie andere anwesende Teilnehmer, sehr Interessantes aus der der früheren Jugendzeit berichten. Der Abend stand ganz im Zeichen des Erfahrungsaustausches zwischen Jung und Alt. Anhand von Kindheitserinnerungen, sprachlicher und musikalischer Entwicklungen kamen die Anwesenden generationsübergreifend ins Gespräch. Die Jugendlichen berichteten über ihre Wertvorstellungen von und zu älteren Menschen. Schön zu hören war auch von einem Jugendlichen, dass die Erzählungen vom Großvater mit großem Interesse und Respekt gerne gehört werden.

 

Pfarrer Georg Ander-Molnár moderierte die Gesprächsrunde in einer sehr lebendigen Weise und konnte wunderbare Schilderungen einfangen. Ein Zitat von Platon (4.Jh.v.Chr) erscheint hier im textlichen Zusammenhang in der heutigen Zeit nicht weniger aktuell.

Johannes Klüber Bildhauermeister aus Hofbieber inspirierte die Gäste zu einer interaktiven Mitmachaktion. Alle Anwesenden hinterließen ihren persönlichen Fingerabdruck auf einem Puzzlebild, das in der Fertigstellung einen Hinweis auf das generationsübergreifende Fest Multi-Etnica gab. Das Ergebnis wird der Öffentlichkeit am 25. August in Hofbieber feierlich vorgestellt.

 

Musikalisch gab es thematisch ebenfalls einen generationsübergreifenden Sound zu hören. Die junge Hofbieberer Band „Golden Top“ präsentierte Musik aus den 70er Jahren, aktuelle Titelsongs  und stellte mit weiteren musikalischen Einzelstücken und den Tönen einer elektronischen E-Geige ihr musikalisches Können bestens unter Beweis. Die junge Band, die seit etwa 3 Jahren zusammenspielt, erhielt zahlreiche positive Rückmeldungen von einem an diesem Abend außergewöhnlichen Publikum. Alle Teilnehmer stellten ihre eigene Mobilität allein dahingehend schon unter Beweis, dass sie sich auf diese ungewöhnliche Aktion eingelassen hatten.

 

Als besondere Gäste konnten an diesem Abend Giorgio Maretti (38, nicht sehend) und Claudio Barnabé (70) aus Italien begrüßt werden. Sie erhielten viel Beifall für den ungewöhnlichen Mut sich gemeinsam zu einem 3 wöchigen Aufenthalt im Rahmen des europäischen Austauschprogramms SVP in der Gemeinde Hofbieber zu entschließen, um hier den Alltag mitzuerleben. Besonders bemerkenswert ist, dass die beiden sich erst am Tag des Abfluges in Bologna kennengelernt hatten. Sie berichteten von ihren Erfahrungen im italienischen Alltag, der von allen Teilnehmenden interessiert verfolgt wurde. Sprachlich gelang dies sehr gut, da beide die deutsche Sprache bestens beherrschen.

 

Das Fazit der Veranstaltung wurde von Georg Ander-Molnár und Regina Goldbach zusammenfassend vorgetragen. Mit dem Ergebnis, dass Altern nicht zwangsläufig etwas mit alt zu tun hat, neigte sich die Veranstaltung dem Ende. Ältere Menschen beneiden die junge Generation um deren Spontanität und junge Menschen wissen um die Bedeutung der Talente die sie von ihren Eltern bekommen haben. Wer im Herzen jung bleibt, der kann im Prozess des Lebens langen Lernens den Alltag positiv erleben. Die Neugierde wecken, sich mit Neuem auseinandersetzen und Begeisterung verspüren sind hier wohl wesentliche Schlüsselfunktionen um im Herzen jung zu bleiben.

Aktivitäten die Strukturen nachhaltig in unserer Gemeinde wachsen und entwickeln lassen sind ein weiteres Anliegen. Veranstaltungen zu weiteren Themen werden rechtzeitig bekannt gegeben.

 

Allen Teilnehmern ein herzliches Dankeschön für Ihre Unterstützung.

Die Veranstaltung wurde unterstützt von der Hessischen Landesregierung.